Mein zweiter Blog

Susanne ItenAllgemein Kommentar hinterlassen

Gedanken  zum Thema Eltern – aus aktuellem Anlass. Mein Papa (89 Jahre) ist für 2 Wochen im Hotel in Andeer und wieder einmal ganz in meiner Nähe, so dass wir natürlich sehr viel mehr Zeit zusammen verbringen, wie sonst. Immer auch eine Herausforderung für mich (52 Jahre).

Wie sich das Fühlen meinen Eltern gegenüber verändert hat in all den Jahren der Kindheit bis zum heutigen Tag! Schon erstaunlich, wie sich auch eine Beziehung über die Jahre entwickelt. Das wohl darum, weil die einzelnen Personen sich mit der Zeit verändern und ebenfalls weiter entwickeln. Nichts ist steter als der Wandel, heisst es doch so schön.

Grundsätzlich fühlt sich die Eltern – Kind – Geschichte für mich an, wie ein Weg in die Eigenverantwortung. Dies sowohl für mich als Kind wie ich es gegenüber meinen Eltern erfahren habe, wie aber auch für mich als Mutter gegenüber meinem Sohn. Als Kind habe ich mich zum jungen Erwachsenen entwickelt und bin mit 19 Jahren von zu Hause ausgezogen um «selbständig» zu werden. Was damals ein ganz dringendes Bedürfnis von mir war, aber natürlich noch ein langer Weg, der bis heute andauert. Heute hat diese Selbständigkeit eine weitreichendere Bedeutung für mich wie noch mit 19 Jahren und ist mehr mit Selbstverwirklichung gleichzusetzen.

Warum aber ist die Beziehung zu unseren Eltern oft so Konfliktreich?

Das genau ist für mich der Motor uns mit dem Thema auseinanderzusetzen und unsere Beziehung zu unseren Eltern als Entwicklungschance für uns zu nutzen. So zumindest meine Erfahrung!

Meine Beziehung zu meinen Eltern war mir in meiner Geschichte immer auch ein wichtiger «Lehrmeister» –  heute eher bewusst und früher unbewusst. Habe ich doch in all den Jahren immer wieder versucht über die Schatten-arbeit, mit der Spiegeltechnik und anderen Methoden die Anteile meiner Eltern in mir selber zu erkennen, anzunehmen oder zu neutralisieren.  Muster, Verhaltensweisen und Abwehrreaktionen im Zusammenhang mit meinen Eltern übernommen und angeeignet sind ja viele! Manchmal erkenne ich sie , manche führen aber unbewusst ihr Eigenleben ohne dass ich erkenne woher sie kommen. Oft werden wir uns dessen erst bewusst nach einem speziellen Ereignis, wie wenn zum Beispiel Schwierigkeiten in einer Beziehung auftreten oder wenn wir eine Krankheit ganzheitlich betrachten. Einige dieser Verhaltensweisen sind mir dienlich, andere weniger und dann gibt es solche die nicht oder nicht mehr zu mir passen und die ich gerne auflösen möchte. Solche die mich in meiner Freiheit mich selbst zu sein behindern.

Denn das ist mein ganz persönliches Ziel: Mich selbst zu erkennen und das zu leben, was wirklich zu mir gehört und mich ausmacht. Das ist gar nicht so einfach, musste ich im Laufe meiner Persönlichkeitsentwicklung erfahren. Die Unterscheidung von den Anteilen die mir im Laufe der (Kinder-)Zeit sozusagen aufgedrückt wurden oder die ich mir aus der Not angeeignet habe. Aus der Not um zur Lebensenergie der Liebe zu kommen. Diese Energie von der ich als Kind alleine von aussen abhängig war. Ich aber als «Erwachsener» Mensch die Möglichkeit habe, sie mir selbst zu geben und daher unabhängig und mich selbst zu sein.

Von dieser Lebensenergie wird in späteren Blogs von mir bestimmt noch weiter zu lesen sein. Ein Thema das mich sozusagen verfolgt…

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

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